Um Moxa einzusetzen, muss der Therapeut sich erst darüber im Klaren sein, ob bei vorliegenden Beschwerden diese Therapie überhaupt geeignet ist. In der TCM ist hier die Rede von Leere- und/oder Kältezustand. So erfordert zum Beispiel eine Erkältung, die im Anzug ist, Wärme, bei Magenschmerzen wird ein heißer Kräutertee getrunken und wenn Muskeln schmerzen, legen sich die Betroffenen ein angewärmtes Dinkelsäckchen auf den betroffenen Bereich. Dies sind Beispiele für die Anwendung der Moxa-Therapie. Die zugefügte Wärme kurbelt die Durchblutung an, vertreibt Kälte und Nässe, die Lymphe fließt schneller und Schmerz auslösende Stoffe können dadurch das Gewebe schneller verlassen, wobei sich dort der ph-Wert zum Positiven verändert.
Moxa stimuliert die Selbstheilungskräfte. Negative, krankmachende Energien, sollen dabei aus dem Körper entweichen. Das Qi (Lebensenergie) wird erwärmt und über die Meridiane zu den einzelnen Organen gebracht. Die Moxa-Therapie wird angewandt bei Yin Zuständen oder wenn von Yang zu wenig vorhanden ist. Yin und Yang sind zwei gegensätzliche Prinzipien, die sich jedoch nicht ausschließen, sondern ergänzen und sich gegenseitig brauchen. So gehören zu Yin Qualitäten zum Beispiel Kälte, Leere, Nacht, Mond, Weiblichkeit, Feuchtigkeit, wogegen Yang Fülle, Hitze, Tag, Sonne, Männlichkeit und Trockenheit in sich trägt. Sowohl Yin-Krankheiten als auch Yang-Mangelzustände benötigen dringend Wärme. Hat der Patient schon zu viel Hitze im Körper, darf auf allerdings keinen Fall gemoxt werden.
Immer vorausgesetzt, dass Wärme fehlt und/oder Feuchtigkeit und/oder Leere die Ursache ist, können mit der Moxibustion Erkrankungen, wie Ödembildungen, Asthma bronchiale, Durchfall, Krankheiten im Urogenitalbereich, Abwehrschwäche, Durchblutungsstörungenund Erschöpfung erfolgreich behandelt werden.
Das, bei der Moxa-Therapie verwendete Beifußkraut, wird in Form von Hütchen, Zigarren, Kegeln oder als offenes Kraut verwendet. Je nach Indikation, werden die verschiedensten Arten
Am häufigsten wird in der Moxa-Therapie die Moxazigarre gebraucht. Damit kann der Abstand zur Haut gut kontrolliert und auch verändert werden, um die Wärmewirkung ganz individuell zu dosieren. Die Moxazigarre sieht aus wie eine dicke Zigarre, nur dass diese keinen Tabak, sondern zusammen gerolltes Beifußkraut enthält. Die Hülle der Zigarre besteht aus feinem, leicht brennbarem Papier. Die Moxazigarre ist in unterschiedlichsten Preiskategorien und Qualitäten erhältlich. Für die Behandlung wird die Zigarre angezündet und nach Gebrauch in einen luftdichten Behälter gesteckt. Sie kann mehrmals verwendet werden, wobei vor Gebrauch die Asche abzuschneiden ist. Die kleinere Variante ist die Moxazigarette, deren Brenndauer kürzer ist.
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